In sieben Thesen habe ich einige Ergebnisse der Forschungsarbeit zusammengefasst.

  • Prekäre Arbeit im Journalismus ist kein Nischenproblem am Rand der Profession, sondern betrifft den Kern des Journalismus.

  • Prekäre Arbeit im Journalismus lässt sich in mindestens vier Dimensionen konstatieren, namentlich in den Dimensionen Einkommen, Schutz, Desintegration und Sinnhaftigkeit.

  • Prekäre Arbeit ist nicht nur ein transitorisches, sondern ein universelles Phänomen im Journalismus, das bei beiden Geschlechtern, in allen Altersgruppen und bei allen Erwerbsformen beobachtet werden kann.

  • Die mit der prekären Arbeit im Journalismus verbundene Unsicherheit wird nicht von allen Betroffenen subjektiv als Bedrohung wahrgenommen.

  • Prekäre Arbeit im Journalismus lässt sich in drei Typen gliedern – den Kompensationstypus, den Motivationstypus und den Frustrationstypus. Daneben lassen sich der Integrations- und der Irritationstypus unterscheiden.

  • Prekäre Arbeit im Journalismus kann bei bestimmten Fallkonstellationen einen qualitätsfördernden, bei anderen Umständen einen qualitätsgefährdenden Effekt auf das Arbeitsverhalten haben.

  • Prekäre Arbeit im Journalismus kann zu einem Braindrain – dem Verlust von qualifizierten und berufserfahrenen Journalist:innen – führen und so die Tendenzen zur Deprofessionalisierung verstärken.

Thomas Schnedler (2020): Prekäre Arbeit im Journalismus. Dissertation an der Universität Hamburg bei Prof. Dr. Volker Lilienthal. Elektronische Veröffentlichung, URN: urn:nbn:de:gbv:18-101968